Von der Dunkelheit ins Licht

Von der Dunkelheit ins Licht

Die Geschichte der urbanen Beleuchtung verläuft an der Schnittstelle zwischen Ordnung und Chaos. Was als Instrument polizeilicher Kontrolle gedacht war, eröffnete den Menschen neue Freiheiten. Mit dem Verschwinden der Dunkelheit erwachte das Nachtleben.

Licht im öffentlichen Raum vermittelt das Gefühl von mehr Sicherheit. Diesem Glauben widersprechen Kriminalstatistiken und Experimente, bei welchen Stadtverwaltungen ihre Straßenbeleuchtung nachts abschalteten. Das Ergebnis: Umfassenden Schutz bietet die Dunkelheit. Dass Menschen sich auf erleuchteten Straßen und Plätzen sicherer fühlen, ist ein rein kulturelles Konstrukt, dessen Entwicklung man über die Jahrhunderte hinweg verfolgen kann. Grund für das erhöhte Sicherheitsempfinden sind die begrenzten Fähigkeiten des Menschen. Unfähig im Dunkeln zu sehen, kann der Mensch durch Kunstlicht seine unmittelbare Umgebung visuell erfassen.

Das Verhältnis des Menschen zur Dunkelheit hängt von sehr persönlichen Erfahrungen ab. Die urbane Beleuchtung betrifft den Menschen sowohl als Individuum als auch als soziales Wesen.

"Von der Dunkelheit ins Licht" eröffnet dem Zuschauer eine ungeahnte oder vielleicht nur vergessene Welt und zeigt, wie aus Gedankenspielen mit Licht und Schatten konkrete, beinahe schon extravagante Projekte wurden. Der menschliche Erfindergeist ist ebenso lebendig wie der Wunsch nach Freiheit.

Die Bedeutung der städtischen Beleuchtung zu unterschätzen bedeutet, im 21. Jahrhundert der sich durchsetzenden LED-Technik womöglich wieder die Freiheit zu verlieren, unbehelligt seiner nächtlichen Wege ziehen zu können.

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