Von Adeligen, Holzknechten und Unternehmen

Von Adeligen, Holzknechten und Unternehmen

Kirche und Religion 

Gleich zwei Jubiläen feierte die evangelische Kirche Niederösterreichs 2007: Seit 60 Jahren gab es dort eine selbstständige Diözese, und seit 450 Jahren lebten dort evangelische Christen.

Der Film begibt sich auf die Spuren der Glaubensgemeinschaft in Niederösterreich und fragt: Wie lebten und leben evangelische Christen in dem österreichischen Bundesland?

Evangelisch war im 16. Jahrhundert die Mehrheit der Menschen in Niederösterreich, selbst 80 Prozent der Adeligen bekannten sich damals zum Protestantismus. Aber auch Holzknechte hatten ihren Anteil an der Entwicklung, ehe im Zuge der Industriealisierung und einer "Los von Rom"-Bewegung im 19. Jahrhundert evangelische Industrielle den Protestantismus in Niederösterreich mitgeprägt haben.

In der Zeit der Gegenreformation waren Evangelische freilich starkem Druck ausgesetzt, Prediger und Lehrer wurden des Landes verwiesen, Kirchen zerstört, Bücher und Schriften verbrannt. Entscheidend für die weitere Existenz der evangelischen Glaubensgemeinschaft in Österreich nach Jahren der Verfolgung waren das Toleranzpatent Kaiser Josefs II. im Jahr 1781 und das Protestantenpatent aus dem Jahr 1861, in dem Kaiser Franz Joseph I. den Evangelen die volle Freiheit des Bekenntnisses und der öffentlichen Religionsausübung gestattete.

Heute sind die evangelischen Kirchen wie im Gesetz festgehalten frei in einem freien Staat.

Die Dokumentation zeigt auch das heutige Pfarrleben der etwa 42.000 Mitglieder in 26 Kirchengemeinden. Dazu gehört die traditionelle Pflege von Kirchenmusik ebenso wie das soziale und das ökumenische Engagement der Menschen. Beeindruckend ist schließlich auch die Kirchenarchitektur: Die Jugendstilkirche in St. Aegyd am Neuwalde und ganz moderne Kirchenbauten in Klosterneuburg oder Waidhofen an der Thaya sind Beispiele dafür.

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