Vom Wunder des Überlebens

Vom Wunder des Überlebens

Auschwitz hätte nicht der Ort der Vernichtung von Juden werden müssen, sondern hätte auch zu einem Symbol ihrer Rettung werden können. Wenn alles den geplanten Lauf genommen hätte, hätten Tausende Menschen ihr Leben retten können.

Der Mann, der das behauptet, heißt Henryk Schoenker - Sohn von Leon Schoenker, dem ehemaligen Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Oswiecim/Auschwitz. Die Schoenkers waren eine angesehene jüdische Familie am Ort. Von den deutschen Militärbehörden, die bald nach Kriegsbeginn nach Auschwitz gekommen waren, erhielt Leon Schoenker im Oktober 1939 den Befehl, dort ein Büro für legale Auswanderung von Juden nach Palästina zu organisieren. Damals war noch nicht von der massenhaften Ermordung die Rede, die Naziregierung wollte die schlesischen Juden loswerden, z. B. nach Palästina oder Südamerika. Aber kein westliches Land wollte sie aufnehmen. Gerettet wurde kaum jemand.

In diesem Dokumentarfilm von Marek Pawlowski, einer deutsch-polnischen Koproduktion, erzählt Henryk Schoenker, wie er als Kind zusammen mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester den Holocaust erlebt und überlebt hat. Er lässt in seinen Erinnerungen die schreckliche Odyssee lebendig werden, die die Familie von ihrer Heimatstadt Auschwitz aus von Versteck zu Versteck geführt hat, in verschiedene Ghettos und schließlich ins KZ Bergen-Belsen. Plastisch und eindringlich schildert Henryk Schoenker Situationen, in denen sein Leben in höchster Gefahr schwebte. Aus seiner Sicht waren es nicht nur glückliche Zufälle, denen er sein Überleben verdankt, sondern wahrhafte Wunder - und Menschen, die durch ihr Handeln für ihn zu Engeln geworden sind.

Bewertung

0,0   0 Stimmen