Vom Planeten der Menschen

Vom Planeten der Menschen

"Vom Planet der Menschen" ist ein vielschichtiges filmisches Artefakt, das Zeit- und Raumgrenzen verschwimmen lässt. Durch den cleveren Zusammenschnitt aus Archivaufnahmen, Fantasyfilmen der 30er Jahre, aktuellen Nachrichtenbildern und Fotografien erscheint die heutige Zeit wie im Lichte einer anderen Epoche. Im Spiel mit Farbsättigung und Bildüberlagerungen verwandelt sich das charmante Rauschen der Super-8-Urlaubsvideos in das weiße Rauschen der Gegenwart. Indem er ihre Materialität betont, verweist Giovanni Cioni auf die Rolle von Bildern als lebendige Zeugnisse ihrer Zeit, als Spielbälle im Hin und Her von Erinnern und Vergessen.

"Planet der Menschen" ist auch ein Film über den unsichtbaren Anderen; über all die Bilder, die man sieht, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Ein Film über die Gegenwart, die man immer weniger versteht, während man in der endlosen Flut aus Livebildern vergebens nach Luft schnappt und sein langsames Abdriften aus der Realität gar nicht bemerkt.

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