Vom Museum auf die Straße

Vom Museum auf die Straße

Jonathan Meese gehört zu den prominentesten Bildenden Künstlern der Gegenwart. Wie ein manisch Getriebener produziert er Werke, Aktionskunst und Performances. Seine Auftritte gleichen theatralen Inszenierungen und changieren zwischen Maskerade und Glaubwürdigkeit. Wie Joseph Beuys macht Jonathan Meese alles zur Kunst. In seinem künstlerisch-politischen Manifest propagiert er die 'Diktatur der Kunst'. Alles nur heiße Luft? Der Kopf der Woche 'Jonathan Meese' stellt den radikalen Kunst-Performer vor und geht der Frage nach, wer Jonathan Meese ist. Immer mehr zeitgenössische Bildende Künstler sehen in Live-Performances eine Erweiterung ihres Schaffens. Dass Künstler sich selbst situativ als Kunstwerk inszenieren, geht auf die Dadaisten zurück. Der Maler Max Ernst war einer der ersten Bildenden Künstler in den 20er Jahren, der Kunstwerke theatral inszenierte. In Europa entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg Aktionskunst und Body-Art, die das Bürgertum schockierten und Kritik am Establishment übten. Seit Joseph Beuys sind Kunstperformances auch einem breiteren Publikum zugänglich. Die als 'Singing Duo' bekannt gewordenen Künstler Gilbert und George lehnen es ab, zwischen alltäglichem Leben und Aktionskunst zu trennen, sie ziehen nur noch als lebende Skulptur durch die Welt. Bis heute ging es der Performance-Kunst darum, die heiligen Ausstellungshallen zu verlassen und dem Zuschauer unmittelbar gegenüber zu treten. Der Beitrag zeigt die wichtigsten Vertreter der Performance- Kunst und ihre Entwicklung von den Anfängen bis zur Gegenwart und schlägt die Brücke von Max Ernst bis zu Jonathan Meese.

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