Vom Aschenputtel zur Sterne-Köchin
Ihre Geschichte mutet an wie aus einem Märchen: Als Mädchen lebte sie in ärmlichen Verhältnissen im österreichischen Radstadt im Salzburgerland und musste durch Bügeln zum Lebensunterhalt der Familie beitragen, wofür man sie oft hänselte. Den Belastungen konnte Johanna nur bei der Oma entfliehen, die ihrer Enkelin aus bescheidensten Zutaten wunderbare Gaumenfreuden zauberte.
Während ihrer Kellnerausbildung trat eines Tages ein 'Märchenprinz' in Johannas Leben: Dietmar Maier. Seinen Eltern gehörte der angesehene 'Hubertushof' in Filzmoos. Johanna und Dietmar verliebten sich und gingen 1969 zusammen nach Paris, wo Johanna zunächst als Au-pair-Mädchen arbeitete und Dietmar in der Küche eines Restaurants. 1971 kehrten beide nach Österreich zurück, denn Johanna war schwanger. Dass sie und Dietmar beabsichtigten, zu heiraten, missfiel Dietmars Eltern. Dennoch zog das junge Paar zu ihnen in den 'Hubertushof'. Dietmar und seine Mutter führten die Küche, Johanna bekam alle niederen Aufgaben, für die sich kein Personal fand. Als sich Johannas Schwiegermutter schließlich zurückzog, übernahm Johanna die Küche - damals kochte sie noch ganz konventionell. Nach ihrer ersten erfolgreichen Saison 1984 feierte das Paar mit einem feinen Essen bei den Gebrüdern Obauer in Werfen.
Dies wurde für Johanna Maier zum Schlüsselerlebnis: Sie war fassungslos, dass Menschen so fantastisch kochen können. Das wollte sie auch. In wenigen Jahren lernte sie bei renommierten Köchen in München, New York, Paris und Hongkong.
In Seminaren und Kursen verfeinerte sie ihr Wissen. Schließlich, 1987, wurde ihr die erste Gault-Millau-Haube verliehen. Heute gilt sie unter den Spitzenköchen als beste Köchin der Welt. Denn sie ist die erste und bislang einzige Köchin, die vom Restaurantführer Gault-Millau mit vier Hauben sowie vom Guide Michelin mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde.
Der Film 'Vom Aschenputtel zur Sterne-Köchin' porträtiert Johanna Maier.