Viva Cuba!

Viva Cuba!

Kuba befindet sich mitten im Umbruch, und Barack Obamas Besuch im März steht symbolisch für die tiefgreifende gesellschaftliche und politische Entwicklung, die viele Kubaner vor Ort und im Exil schon seit vielen Jahren erträumten. Unter dem Motto "Viva Cuba!" lädt ARTE einen Tag lang ein zur Reise durch die kubanischen Lebenswelten, mit Dokumentationen, Konzerten, Reportagen und zwei Filmen.
Schätzungsweise fünf Prozent aller Haushalte Kubas haben Zugang zum Internet, es werden immer mehr, vor allem in Havanna und Umgebung. Von außen scheint in der Stadt aber noch immer die Zeit stehen geblieben zu sein, besonders in der Altstadt, der Habana Vieja, deren barocke und neoklassizistischen Fassaden bereits 1982 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Auf dem Land werden die Werte der Revolution von 1959 immer noch hochgehalten.
ARTE taucht in den kubanischen Alltag, mit kubanischen Fotografen und Videokünstlern - wie Liudmila Velasco und Nelson Ramírez de Arellano Conde - und folgt den Spuren des Erneuerers des kubanischen Kriminalromans, Leonardo Padura Fuentes. "Abgedreht!" nimmt Fidel Castros Rendezvous mit einer französischen Präsidentengattin aufs Korn. Und was wäre Kuba ohne Musik und Tanz? Auf dem Programm des ARTE-Kuba-Tages: Die Truppe Danza Contemporánea de Cuba, der Singer-Songwriter Raúl Paz, die Cuban Beats All Stars und viele andere mehr.
Die Filme: Nach seinem Welterfolg "Jenseits von Afrika" erzählt Sydney Pollack 1990 mit "Havanna" die Geschichte des Profi-Pokerspielers Jack Weil, der sich in die Ehefrau eines Anführers der Revolution verliebt. Jack Weil wird von Robert Redford verkörpert, seine Partnerin ist die Schwedin Lena Olin, eine Entdeckung Ingmar Bergmans. Für die Filmmusik wurde Dave Grusin 1991 mit einem Oscar ausgezeichnet.
"Soy Cuba" ("Ich bin Kuba") von 1964 spielt zur Zeit des Batista-Regimes. Der russische Regisseur Michail Kalatosow prangert den Luxus und die Verkommenheit der herrschenden Klasse an, allesamt Yankees. Der Film wurde sowohl in der UdSSR als auch in Kuba scharf kritisiert, in den USA war er während des Kalten Krieges verboten. "Soy Cuba" ist ein Meilenstein der sowjetischen Filmkunst und besticht durch seine langsame und sehr subjektive Kameraführung. Dank Martin Scorsese und Francis Ford Coppola, zweier großen Bewunderer, fand der Film schließlich sein Publikum und wurde bei den Filmfestspielen von Cannes 2004 präsentiert.

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