Vis-à-vis: Ágnes Heller

Vis-à-vis: Ágnes Heller

'Freiheit ist das höchste Ideal meines Lebens': Das Denken der Philosophin Ágnes Heller dreht sich seit jeher um Leben und Freiheit als die obersten Werte der Menschheit. Heute, wo ihr Heimatland Ungarn einen rechtsnationalen Ruck erlebt, ist ihre Stimme aktueller denn je. Ágnes Heller wurde 1929 in Budapest geboren. Sie ist jüdischer Herkunft. Während der Zeit der NS-Diktatur wurden ihr Vater und viele Verwandte Opfer der Judenverfolgung. Ihr selbst gelang es gemeinsam mit ihrer Mutter, der Deportation und Ermordung zu entgehen. Nach dem Krieg promovierte Heller bei Georg Lukács in Philosophie und wurde seine Assistentin. Nach jahrzehntelanger politischer Unterdrückung emigrierte sie 1977 nach Australien, wo sie in Melbourne eine Soziologie-Professur innehatte. 1986 wurde sie Hannah Arendts Nachfolgerin auf deren Lehrstuhl für Philosophie an der New School for Social Research in New York. Seit ihrer Emeritierung lebt Ágnes Heller in Budapest und engagiert sich im Kampf gegen den wieder erstarkten Nationalismus und Antisemitismus in ihrer Heimat. Sie habe, sagt die Philosophin, zwei totalitäre Systeme überlebt, den Nationalsozialismus und den Stalinismus. Da mache ihr der jüngste Versuch, die Demokratie in Ungarn zurückzudrängen, keine Angst. Sie fürchte sich nicht, sie sei nur empört. Wenn es um Freiheit gehe, sagt sie, dürften die Philosophen nicht schweigen. In der Gesprächssendung 'Vis-à-vis' spricht der Publizist Frank A. Meyer mit der Philosophin Ágnes Heller.

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