Verwundete Seelen

Verwundete Seelen

Antonia ist schon einige Tage alt, als Peter sein Neugeborenes zum ersten Mal sehen kann. Peter scheint überwältigt vor Glück. Seine Ehefrau hofft, dass das kleine Mädchen ihm hilft, zurück ins Leben zu finden. Denn der Oberfeldwebel hat seine Lebensfreude in vier Auslandseinsätzen in Afghanistan verloren. Innerlich zerstört kommt er im Januar 2010 von seinem letzten Einsatz zurück. Er hat Gefühle wie Angst, Entsetzen und quälende Selbstzweifel zu unterdrücken gelernt, doch dabei sind auch seine 'guten' Gefühle untergegangen: Peter kann sich nicht mehr freuen. Er kann auch seine Frau nicht mehr berühren. Sogar eine freundschaftliche Umarmung fällt ihm schwer. Nun wird er stationär behandelt. Doch seine Therapie dauert viel länger als erwartet, aus Wochen werden Monate. Derweil versuchen die Eheleute verzweifelt, ihre Beziehung zu retten. Auch Dominik ist nicht mehr der, der er einmal war. Als er von seinem letzten Einsatz zurückkommt, erkennt ihn seine Mutter kaum wieder: Er ist gereizt und aggressiv, fährt nächtelang mit dem Auto umher. Die Beziehung zu seiner Freundin zerbricht. Dominik erzählt von furchtbaren Dingen, die er gesehen hat und die ihn seither verfolgen. Auch sein eigenes Selbstbild quält ihn. Niemals hätte er sich vorstellen können, die Dinge zu tun, die er getan hat. Seine Mutter weiß nicht mehr ein noch aus. Weil sie nirgendwo Hilfe findet, gründet sie eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Soldaten, die wie Dominik an einer posttraumatischen Belastungsstörung erkrankt sind. Doch ihrem Sohn kann sie nicht helfen. Der Dokumentarfilm 'Verwundete Seelen' von Konstanze Burkard begleitet zwei Soldaten und deren Angehörige, die mit den Folgen der Auslandseinsätze in Afghanistan zu kämpfen haben. Für beide gilt: Ihr Leben wird nie mehr wie früher sein. Im Rahmen des Monothemas zeigt 3sat im Anschluss, um 23.00 Uhr, mit 'Töten für den Frieden?' und um 23.45 Uhr mit 'Der andere Blick' zwei Dokumentationen zum Thema 'Krieg'.

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