Verschleppt und verkauft - Arbeitssklaven in Russland

Verschleppt und verkauft - Arbeitssklaven in Russland

In der russischen Föderation arbeiten über eine Million Menschen unter sklavenähnlichen Bedingungen, so Schätzungen. Nach absoluten Zahlen steht Russland damit auf der jüngsten Liste der Menschenrechtsorganisation "Walk Free Foundation" auf Platz 7 ihres "Welt-Sklaven-Index", relativ nach Einwohnerzahl ist es immerhin noch Platz 16.

Sascha kam aus der Nähe von Moskau in die Hauptstadt. Auf der Suche nach Arbeit, vertraute er sich einem Schlepper an. Der betäubte ihn mit KO-Tropfen. Sascha wachte in der etwa 2.000 Kilometer entfernten Kaukasusrepublik Dagestan auf, in einer Ziegelei. Dort arbeitete er wochenlang ohne Lohn, bis er befreit wurde. "Ich hatte Angst, dass man mich töten würde, wenn ich einfach abhaue", sagt er heute, zurück in Moskau.

"In Russland werden Menschen durch ihre eigenen Landsleute versklavt", sagt Alexey von der Hilfsorganisation. "Das gibt es sonst nirgendwo in Europa."


Der schwere Weg zurück


Alexey Nikitin und Zakir Ismailov sind die Köpfe von "Alternativa". Der Filmautor begleitet sie, wie sie Verschwundenen nachspüren - in den Ziegelbrennereien und auf den Bauernhöfen der Republiken, aber auch in Moskau selbst.
Eine Anwältin für Arbeitsrecht und ein leitender Staatsanwalt erklären die rechtlichen Lücken, die von den Ausbeutern genutzt werden. Auch sie helfen, Antworten zu geben auf die Frage: Warum grassiert die moderne Sklaverei im Osten Europas?

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