Verräterkinder

Verräterkinder

Der "20. Juli" steht heute für Widerstand. Aber für die Protagonisten dieses Filmes gibt es andere Daten, die auch für Widerstand stehen - und für noch viel mehr. Es sind Todesdaten der Väter und Mütter. Hingerichtet in Plötzensee. Sie leisteten Widerstand, sie zählten zum "20. Juli" und zur "Roten Kapelle". Die Kinder waren damals in den Augen der Nazis "Verräterkinder".
Den Eltern und ihrem Widerstand - heute zollen wir ihnen Respekt, Hochachtung, Verehrung. Zeigt ihr Leben doch, dass Zivilcourage auch im Nationalsozialismus möglich war. In einer Zeit, in der die meisten in den Mord und in den Untergang folgten, haben sie sich nicht nur verweigert - sondern sich auch mutig entgegengestellt. Das war ihr Verantwortungsgefühl, ihre Vaterlandsliebe. Ihre Motive und Beweggründe waren unterschiedlich - doch sie vereint, was aus ihrem Denken und Fühlen Handeln wurde: Widerstand.
Zurück blieben Kinder, die ihre Eltern immer wieder neu erfahren, lieben und annehmen lernen mussten. Kinder, die sich den Stolz auf ihre Mütter und Väter einreden mussten, ihn aber nicht immer fühlen konnten, weil sie sich furchtbar verlassen fühlten. Der Mut und die Tat der Eltern, das hat das Leben der Kinder geprägt. Es ist kein leichtes Erbe. Und manchmal tauchte die Frage auf: Warum hast du, warum habt ihr das getan?
Der Filmemacher Christian Weisenborn ist zu Menschen gegangen, deren Eltern im Widerstand waren - so wie auch seine Eltern: Joy und Günther Weisenborn. In diesen Begegnungen wurde über die Eltern, den Schmerz, das Schweigen in bleiernen Nachkriegsjahren, das Verherrlichen und auch Instrumentalisieren der Toten gesprochen.

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