Verhängnisvolle Freundschaft

Verhängnisvolle Freundschaft

Ein provozierendes Psycho-Drama um Liebe, Macht und Eifersucht ist Marc Grunebaums Spielfilmdebüt 'Verhängnisvolle Freundschaft' (1978). Eine knisternde, spannende Dreierbeziehung mit tödlichem Ausgang: Im Mittelpunkt dieses faszinierenden Spiels und Experiments steht das Verhältnis eines Künstlerpaares, dessen unkonventionelle Überzeugungen und Lebensphilosophien durch einen von ihm aufgenommenen jungen Erwachsenen auf die Probe gestellt werden. Die vorzügliche Besetzung des Films, mit Jacques Perrin (Schauspieler und Coproduzent) und Geraldine Chaplin in den Hauptrollen, hat das ernste Thema bravourös in Szene gesetzt. Auf der Flucht vor hysterischen Dorfbewohnern, die einen Brandstifter suchen, versteckt sich der 17-jährige Etienne (Patrick Norbert) im abgelegenen Landhaus eines Künstlerehepaares. Er, Jacques (Jacques Perrin), ist Maler und gibt auch Unterricht in einem nahe gelegenen Heim für Geistigbehinderte. Sie, Catherine (Geraldine Chaplin), leidet in der ländlichen Umgebung sehr an einer unterbewussten Unzufriedenheit mit ihrem Dasein, ihrer Beziehung zu Jacques. Die beiden nehmen Etienne auf, pflegen ihn während seiner epileptischen Anfälle. Rasch gewöhnt sich der seelisch verkümmerte Junge an die lange vermisste Zuwendung, Wärme und das ihm entgegengebrachte Verständnis. Er stellt sich Catherine und Jacques als 'seine' Eltern vor, die er sich 'adoptiert'. Die drei bilden eine eigenartige Familie, eine Gemeinschaft, frei von herkömmlichen Tabus und Konventionen. Doch nach einiger Zeit werden Etiennes Ansprüche dem fortschrittlichen Paar zu viel: Als er sich in Catherine verliebt, weist man ihn elegant in seine Schranken und Rolle zurück. Etienne empfindet die neuerliche Einsamkeit und ausweglose Situation doppelt erniedrigend, da er sie ein für allemal überwunden zu haben glaubte. Er kann und will diese Welt der Erwachsenen, ihre Falschheit und Lüge nicht mehr akzeptieren. Die Tragödie nimmt ihren Lauf.

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