USA - Die neue Macht der Latinos

USA - Die neue Macht der Latinos

AuslandsreportageF  

Die Vereinigten Staaten erleben derzeit einen enormen demografischen Wandel: Zwar stellen Weiße immer noch die Mehrheit der Bevölkerung. Doch seit 2013 bringen Latinos mehr Kinder zur Welt als Weiße. Während die Community der Hispanics derzeit rund 55 Millionen Mitglieder zählt, sollen es im Jahr 2030 über 100 Millionen sein. Schon heute wissen alle Präsidentschaftskandidaten, dass sie nur mit den Stimmen der Latinos ins Weiße Haus kommen werden.
Für eine von weißen, vorrangig englischsprachigen Europäern gegründete Nation ist dieser Umbruch ein tiefer Einschnitt. Zwar war Einwanderung schon immer ein Wesensmerkmal der Vereinigten Staaten, doch die Latinos unterscheiden sich von den anderen Immigranten. Sie waren schon da, als sich die Europäer vor einigen Hundert Jahren in Nordamerika ansiedelten, und brauchten nicht den Ozean zu überqueren, um ins Land ihrer Träume zu gelangen. Die Dokumentation beleuchtet die zukünftige Zusammensetzung der Gesamtbevölkerung mit all ihren Konsequenzen und Herausforderungen.
Im Wahljahr sucht die mexikanisch-amerikanische Filmemacherin Roxanne Frias die Begegnung mit den Latinos, die frischen Wind in die amerikanische Gesellschaft bringen. Von Los Angeles, der Hauptstadt der spanischsprachigen Community, über Miami in Florida und El Paso in Texas bis nach Ottumwa, einer abgelegenen, von Weißen dominierten Kleinstadt in Iowa, verschafft sie sich ein Bild vom künftigen Gesicht der Vereinigten Staaten.
In einer Zeit, da sich viele Länder mit der Frage der Einwanderung konfrontiert sehen, untersucht die Dokumentation das US-amerikanische Integrationsmodell. Erstmals in ihrer Geschichte könnten sich heute die Vereinigten Staaten an eine neue Bevölkerungsgruppe und ihre Kultur anpassen; in der Vergangenheit war es immer umgekehrt. Eine neue, panamerikanische Identität entsteht.

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