Unter Kontrolle
Innenansichten aus deutschen Atomkraftwerken. Filmemacher Volker Sattel dokumentiert die Architektur und begleitet Beschäftigte in ihrem Alltag, schildert Sicherheitsvorkehrungen, zeigt aber auch, was aus stillgelegten Meilern wurde und aus Kraftwerken, die nie ans Netz gingen. Er porträtiert in fantastischen Bildern, die an Science Fiction-Filme erinnern, eine Technologie, die seit ihren Anfängen um den Begriff der Kontrolle kreist. In gleitenden Kamerafahrten fängt er Räume und Vorrichtungen ein, die normalerweise unseren Blicken verborgen sind. Die Atommeiler wirken wie Monumente einer scheinbar glorreichen Zukunft, die einerseits faszinieren, gleichzeitig aber Risse und gefährliche Widersprüche aufweisen. 'Unter Kontrolle' führt den Zuschauern vor Augen, wie groß die Anstrengungen sind, die Vision der 'friedlichen' Nutzung der Kernenergie mit der Wirklichkeit zu versöhnen, und dokumentiert eine sterbende Utopie. Zu spüren ist neben den Ängsten, die die unsichtbare Strahlung im Menschen auslöst, auch die Euphorie, die die Vision einer 'friedlichen' Nutzung dieser Energieform einst hervorrief. Mehrere Jahre hatte Volker Sattel an seinem Film gearbeitet, der bei der Berlinale 2011 seine Weltpremiere erlebte. Der Kinostart fiel zusammen mit der Katastrophe von Fukushima, wodurch der Film noch einmal besonderes Interesse gewann. 'Unter Kontrolle' lief auf über 40 nationalen und internationalen Festivals und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Entwickelt wurde der Film mit dem Gerd-Ruge-Projektstipendium der Filmstiftung NRW. 'Unter Kontrolle' wurde produziert von credofilm in Koproduktion mit dem WDR und in Zusammenarbeit mit ARTE. Preise und Auszeichnungen: 12. FICA, Goiâs, Brasilien (2012): Bester Dokumentarfilm 29. FIFE Paris (2012): Dokumentarfilmpreis Deutscher Schnittpreis (2011): Gewinner des VG Bild-Kunst Schnittpreises für Dokumentarfilm Verband der Deutschen Filmkritik e.V.