Unsichtbare Kartelle - die Mafia in Mitteldeutschland

Unsichtbare Kartelle - die Mafia in Mitteldeutschland

Im September dieses Jahres überfallen knapp zwei Dutzend Männer ein Innenstadtrestaurant in Erfurt. Mitten im Herzen der touristischen Altstadt. Das Entsetzen bei Bürgern und Kommunalpolitikern ist groß. Schnell findet die Polizei Spuren zu mutmaßlichen Helfern und Mitgliedern der armenischen Mafia.

Seit drei Jahren kommt es immer wieder zu Gewalt in Erfurt. Es wird aufeinander geschossen, Restaurants oder Luxusautos werden angezündet. "Exakt - Die Story" geht erneut den Spuren der gewalttätigen Mafia-Clans nach. Fragt aber auch nach den politischen Konsequenzen aus den Gewaltexzessen. Denn Polizisten und Staatsanwälte beklagen seit Jahren, dass in der Thüringer Landespolitik der Kampf gegen die Organisierte Kriminalität nicht ernst genug genommen werde. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein kommt zu Wort, wie auch der neue Thüringer Innenminister Georg Maier . Der hat den Kampf gegen die OK im Freistaat ganz oben auf seine Agenda gesetzt.

Doch MDR-Recherchen zeigen: Die armenische Mafia in Thüringen ist national und international genauso gut vernetzt wie die italienischen Clans. Diese bekämpfen sich nicht auf offener Straße. Doch im Untergrund bauen sie ihre wirtschaftliche Macht weiter aus. Die kalabrische 'Ndrangheta drängt in Mittdeutschland weiter aus der illegalen in die legale Wirtschaft. Davor warnen italienische Mafiaexperten, wie der Mailänder Forscher Nando Dalla Chiesia oder der Anti-Mafia Staatsanwalt in Kalabrien, Giuseppe Lombardo. Die Mafia, so sagen sie, sei schon lange fester Bestandteil der Organisierten Kriminalität in Deutschland. Jetzt wolle sie in der deutschen Wirtschaft Fuß fassen und werden damit eine Gefahr für die Demokratie.

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