Unsere Elbe
Unterschiedliche Interessen von Wirtschaft, Verkehr, Natur und Umwelt stehen an der Elbe häufig im Zusammenhang und Widerspruch. Hinzu kommen klimatische Auswirkungen.
Lothar Buckow hatte als 18-Jähriger nicht den Mut, Elbfischer zu werden. Damals war die Elbe mit Dioxinen kontaminiert, die Fische hatten Geschwüre. 1983 entschied er sich dann doch für den Beruf. Als einer der letzten Elbfischer im Alten Land, in Jork (Niedersachsen), kennt er sich mit dem Ökosystem des Flusses bestens aus. Seit Jahren beobachtet er die Entwicklungen mit großer Sorge und engagiert sich für den Erhalt, denn das Fischen, die Fische und ihr Lebensraum, die Elbe, sind seine Lebensgrundlage, prägen seinen Alltag und bestimmen sein Leben.
Die Hochwasser in den vergangenen Jahrzehnten haben gezeigt, wie wichtig die Deiche und ihre Pflege sind. Schäfermeister Daniel Hissung zieht nahe Torgau (Sachsen) mit seinen Schafen auf den Elbdeichen entlang und hält mit ihnen die Mahd auf 55 Hektar kurz. Gleichzeitig verdichten die Hufe seiner Tiere die Deiche und nebenbei geben sie gute Wolle.
Manch einer lernte in den frühen 1950er-Jahren noch Schwimmen in der Elbe, bis ungereinigte Abwässer die Flüsse schwer belasteten. Seit gut 20 Jahren erlaubt die Wasserqualität wieder das Schwimmen im Fluss. Und so organisiert Daniel Baumann seit einigen Jahren das Elbeschwimmen bei Dresden (Sachsen). Die traditionsreiche Strecke führt vom Blauen Wunder (Loschwitzer Brücke) zum Fährgarten Johannstadt. Im Vorfeld werden mit Freunden von der DLRG Wasserqualität, Temperatur, Strecke und Strömung getestet.
Seit über 20 Jahren ist Simone Schneider Rangerin im Biosphärenreservat Schaalsee unweit von Boizenburg (Mecklenburg-Vorpommern). Sie kennt die Elbe noch als Kloake und konnte deren Wandel beobachten und aktiv mitgestalten. Besonders viel bedeutet ihr die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die sie zu Junior Rangern ausbildet. Sie vermittelt ihnen die einzigartige Flora und Fauna, macht mit ihnen Monitoring und Controlling mit Kescher und Wasserlupe.