Unsere Autobahnen von oben

Unsere Autobahnen von oben

Nach dem Fall der Mauer und der Öffnung der Grenzen in Europa änderten sich für Deutschland und andere Länder am ehemaligen Eisernen Vorhang die Richtungen der Hauptverkehrsströme und die Bedeutung der Verkehrsachsen. Waren zuvor für Westdeutschland die Nord-Süd-Verbindungen bedeutsam gewesen, entwickelten sich nun rasant die historischen Ost-West-Ströme. Mit den "Verkehrsprojekten Deutsche Einheit" wurde 1991 ein Investitionsprozess von fast 18 Milliarden Euro in Gang gesetzt, der das Autobahnnetz und die Verkehrsinfrastruktur in Mitteldeutschland grundlegend und nachhaltig veränderte.
Eine zu DDR-Zeiten jahrzehntelang vernachlässigte Strecke war die A4 zwischen Dresden und Bautzen. Weil noch im April 1945 die erst fünf Jahre alte Spreetalbrücke in Bautzen gesprengt wurde, waren die dahinterliegenden 16 Kilometer bis Weißenberg unbefahrbar. Sie wurden 1966 mit Getreidelagerhallen bebaut, von denen einige Anfang der 90er Jahre zu einem Einkaufszentrum wurden.
Als Verkehrsprojekt 15 wurde die A4 ab 1992 bis nach Görlitz weitergebaut und dabei das Naturschutzgebiet Königshainer Berge untertunnelt. Mit 3281 Kilometern ist dies der drittlängste Tunnel Deutschlands und war damals nicht unumstritten. Ganz in seiner Nähe befindet sich auch eine der letzten Brücken, die bereits 1939/40 für die Reichsautobahn gebaut wurden.
Welche Autobahnabfahrt zu DDR-Zeiten direkt in die Dorfstraße mündete, warum es kurz vor Bautzen eine gepflasterte Strecke gab und wo Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 km/h galten, erzählt der erste Teil der Staffel "Unsere Autobahnen von oben".

Bewertung

0,0   0 Stimmen