Unsere algerische Geschichte

Unsere algerische Geschichte

Das Ende Französisch-Algeriens (1830-1962) wurde im Januar 1960 mit dem 'Barrikadenputsch' in Algier eingeleitet. Dieser Aufstand nationalistischer französischer Offiziere gegen die eigene Staatsmacht mündete am 1. Februar 1960 in die Kapitulation der Putschisten. Am 22. April 1961 folgte der Putsch von vier hochrangigen Generälen gegen den sogenannten 'Verrat' des damaligen französischen Staatspräsidenten General Charles de Gaulle, der bereit war, Algerien in die Unabhängigkeit zu entlassen. Die putschenden Generäle standen der OAS, der 'Organisation armée secrete' (Organisation der geheimen Armee) nahe, einer französischen Untergrundbewegung, die den Status Algeriens als französisches Department - de facto als Kolonie - mit allen Mitteln aufrechterhalten wollte und während der Endphase des Algerienkrieges für zahlreiche Anschläge verantwortlich war. Einige Tage lang stand nicht nur Algerien, sondern auch Frankreich am Rand eines Abgrundes. Doch auch dieser Putsch schlug fehl, da er von vielen jungen Offizieren nicht mitgetragen wurde. Aber er bedeutete das Ende der traditionellen Armee und den Anfang eines Jahres der Verzweiflung und Gewalt. Blindwütige OAS-Anschläge, letztes Aufbäumen der Algerienfranzosen, Sprengstoffanschläge, gegenseitige Unterwanderung durch Geheimagenten und Killer, Gefahr eines Bürgerkrieges in Frankreich und schließlich die schmerzhafte Flucht der Algerienfranzosen ins Mutterland charakterisieren die Endphase des Algerienkonflikts. 50 Jahre später zeichnen der Filmemacher Jean-Michel Meurice und der Historiker Benjamin Stora diese Geschichte nach.

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