Ungarn: Demokratie auf der Kippe
SRF1 03.02., 11:25 - 12:20 UhrDemokratie stirbt nicht immer durch Gewalt - manchmal wird sie durch die Werkzeuge zerstört, die sie selbst geschaffen hat. In Ungarn nutzt Premierminister Viktor Orbán freie Wahlen und gesetzliche Reformen, um demokratische Institutionen systematisch zu schwächen und eine Einparteienherrschaft zu etablieren.
Die oppositionelle Politikerin Timea, die investigative Journalistin Babett und die Aktivistin Nikoletta (Niko) stellen sich Orbáns autoritärem Regime entgegen. Ihre Geschichten zeigen die verschiedenen Perspektiven des Widerstands: Timea beleuchtet Orbáns politische Strategien von ihrer Position im Parlament, Babett deckt Korruption und Machtmissbrauch auf und Niko organisiert Proteste auf den Strassen Budapests.
Der Film, unter der Regie der Oscar-nominierten Connie Field, gewährt einen intimen Einblick in die Methoden eines modernen Autoritarismus, der nicht nur Ungarn betrifft. Orbáns Politik wird weltweit von rechtsextremen Bewegungen bewundert und ist eine Blaupause für autokratische Führer in Ländern wie Brasilien, der Türkei und sogar den USA.
Durch Archivmaterial, Interviews und bewegende Szenen dokumentiert der Film, wie Orbán es geschafft hat, die Verfassung zu seinen Gunsten zu ändern, Medien zu kontrollieren und gleichzeitig die Unterstützung grosser Teile der Bevölkerung zu behalten. Doch trotz der Übermacht gibt es Widerstand. Die Protagonistinnen des Films stehen stellvertretend für eine Bewegung, die sich für eine Rückkehr zu demokratischen Werten einsetzt. Ihre Entschlossenheit inspiriert und zeigt, dass die Hoffnung auf Freiheit auch in den dunkelsten Zeiten nicht erlischt.
Erstausstrahlung: 02.02.2025