Und dann kam die Cholera
Haiti 2010: Erst bebte die Erde, dann brach die Cholera aus. Das konnten Esther und Michael Will nicht ahnen, als sie sich vor zwei Jahren entschieden, nach Haiti zu ziehen und dort zu helfen. Der Gynäkologe und die OP-Krankenschwester arbeiten seither in einem kleinen Krankenhaus im besonders armen Norden des Landes. Sie unterstützen eine holländische Ärztin und ihren Mann, die das Haus vor neun Jahren aufgebaut haben. Zu Hause in Recklinghausen haben Esther und Michael Will alles aufgegeben, den Job, die Wohnung - und Spenden gesammelt für ihre Mission. In Passe Catabois in Haiti arbeiten sie unter katastrophalen Bedingungen. Ohne Strom behandelt das Paar bis zu 100 Patienten am Tag. Viele leiden an Tuberkulose oder haben Aids, Kinder sterben an Unterernährung. Seit dem Ausbruch der Cholera arbeiten die Wills Tag und Nacht. Ständig kommen neue Infizierte - ein Drittel von ihnen überlebt die Krankheit nicht. Für das deutsche Paar ist die extreme Belastung kaum auszuhalten, doch ihr fester Glaube an Gott hilft ihnen, weiterzumachen - während die ebenfalls religiösen Haitianer angesichts der vielen Katastrophen denken, dass Gott sie verlassen habe. Esther und Michael Will sind Baptisten und werden von der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Marl sowie von Freunden finanziell unterstützt. Jetzt sorgen sie auch noch für Levi, einen Säugling, dessen Mutter bei der Geburt gestorben ist. Sie wollen ihn adoptieren, doch bis das Verfahren abgeschlossen ist, können in Haiti Jahre vergehen. So lange will das Paar im ärmsten Land der Welt bleiben und helfen. Die Dokumentation 'Und dann kam die Cholera' zeigt den Alltag von Esther und Michael Will auf der Karibikinsel Haiti.