Überwacht und verfolgt

Überwacht und verfolgt

Belarus hat deutlich gemacht, wie wichtig die unabhängigen Massenmedien sind. Gerade in einer Gesellschaft, in der es bis jetzt keine stabile Demokratie gibt und in der die Schere zwischen Freiheit und Unfreiheit nur eine Hand breit ist, sind sie besonders wichtig. Und dieser Film wird es zeigen. Journalisten werden auch als vierte Gewalt, als Wächter der Demokratie bezeichnet. Ihre Bedeutung ist gerade in den Ländern groß, in denen die Demokratie noch jung und instabil ist. Nach einer kurzen Phase der Liberalisierung hat sich Weißrussland als einziges Land in Europa wieder in die Richtung seiner sowjetischen Vergangenheit entwickelt. Für die Journalisten des Landes eine bedrohliche Arbeitsatmosphäre, denn sie sind wie kaum eine andere Berufsgruppe den Methoden des autoritären Regimes ausgesetzt. Publikationen werden verboten, Journalisten dürfen nicht mehr arbeiten, Kollegen landen im Gefängnis oder verschwinden spurlos. Und doch gibt es auch in Weißrussland Journalisten, die sich noch immer für das kurzzeitig gelebte Ideal der Meinungsfreiheit einsetzen. Auch wenn sie deshalb um ihre berufliche Zukunft, um ihre Familie, um ihr Leben fürchten müssen. Der Film begleitet ganz unterschiedliche weißrussische Journalisten und dokumentiert die schwierige Wahl zwischen Anpassung und dem eigenen Gewissen, zwischen Angst und Überzeugung. Nicht zuletzt gewährt er einen Einblick in die gelebte Moral eines Landes, das auch als Europas letzte Diktatur bezeichnet wird.

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