über:morgen - Hunger kommt nicht über Nacht

über:morgen - Hunger kommt nicht über Nacht

„Hunger kommt nicht über Nacht“ – die Dokumentation von Monica Ladurner zeigt, dass die meisten Katastrophen durch Dürreperioden und Missernten vorausschauend durchaus vermeidbar wären. Doch warum reagieren viele Medien und Hilfsorganisationen erst, wenn das Unglück seinen Höhepunkt erreicht und das Leid unabwendbar ist? Diese Ausgabe von „über:morgen“ beschäftigt sich mit der Zukunft der Entwicklungsarbeit: wo und wie macht Hilfe für die so genannte „Dritte Welt“ Sinn? Und ab wann beginnen Spekulation und Geschäftemacherei mit dem Elend?
In der Regel sind es erst die schrecklichen Bilder sterbender Kinder, die die Kassen der Medien, aber auch jene der von Spendengeldern lebenden Hilfsorganisationen klingeln lassen. Denn neben Mitleid entsteht bei den Menschen der „Ersten Welt“ dadurch schnell ein weiteres Gefühl - die Angst, von Flüchtlingsströmen überrannt zu werden. Also zieht die „Festung Europa“ ihre Mauern höher und zahlt.
Doch Einzelmaßnahmen und hastiges Sammeln von Almosen in akuten Katastrophenfällen bedeuten keine Hilfe zur Selbsthilfe. Um nachhaltig zu helfen, bedarf es sinnvoller Strategien und langfristig aufeinander abgestimmter Projekte. Deren Ziel ist es, den in Entwicklungsländern eine positive Zukunftsperspektive im eigenen Land zu eröffnen und ihnen zu einer eigenverantwortlichen Wirtschaftspolitik zu verhelfen. Dazu gehört aber auch, sie dabei zu unterstützen, hartnäckige Traditionen wie Zwangsheirat und Genitalverstümmelung zu durchbrechen und Problemen der Überbevölkerung durch gezielter Familienplanung entgegenzuwirken.
Am Beispiel der Organisation „Menschen für Menschen“ von Karlheinz und Almaz Böhm wird erläutert, wie Fortschritt und Lebensqualität in relativ kurzer Zeit erreichbar sind, wenn die Maßnahmen durchdacht und im Einklang mit der lokalen Bevölkerung gesetzt werden.
Denn wir werden in Zukunft nur überleben, wenn wir begreifen, dass wir alle im selben Boot sitzen. Und es nicht drei, sondern nur eine Welt gibt.

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