Über den Inseln Afrikas (5/5): Kapverden

Über den Inseln Afrikas (5/5): Kapverden

Die Versilia, die Küstenregion der Nordtoskana, ist eine Gegend, in der sich kulturelles Leben und Badefreuden in einzigartiger Weise mischen. Das thyrennisch Meer leuchtet blau, darüber die apunaischen Alpen mit ihren kleinen Dörfern und weißen Marmorsteinbrüchen - und als gefühlter Mittelpunkt Forte dei Marmi, mondänes Seebad mit einer langen Geschichte. Dieses Zusammenspiel hat seit dem Ende des Ersten Weltkriegs eine Elite von Aristokraten, Industrieprominenten und Intellektuellen angezogen, meist aus Norditalien, Mailand, Parma und Modena. Auch kam der Adel aus Florenz. Er besitzt in Forte dei Marmi seine Sommerresidenzen, meist kleine Villen unweit des Strandes. Diejenigen, die nicht über ein eigenes Anwesen verfügen, finden in den Hotels Gastfreundlichkeit auf hohem Niveau. Es gibt zehn Vier-Sterne-Herbergen, das 'Augustus', eine ehemalige Villa der Fiat-Eignerfamilie Agnelli, kann gar mit fünf Sternen prunken. Das Herzstück von Forte dei Marmi sind jedoch seine Bagni, kleine abgezäunte Bezirke mit Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih, Umkleidekabinen und einer kleinen Bar, wie es sie auch an anderen italienischen Badestränden gibt. Die achtundneunzig Bagni von Forte dei Marmi sind einzigartig und haben den Charme vergangener Zeiten bewahrt. Sie sind aus Holz, elegant und diskret ziehen sie sich wie auf einer Schnur gezogen an dem vier Kilometer langen Strand entlang. Die Gäste der Bagni kommen meist seit Generationen hierher. Wenn sie 'fuori stagione', also in der Vorsaison anreisen, bekommen sie von der Badeanstalt, in der sie normalerweise zu Gast sind, einen Schlüssel und können somit zu jeder Zeit eine Holzkabine am Strand benutzen. Meist mietet man 'seinen' Platz für die ganze Saison - was dann schon einmal 25.000 Euro kosten kann. Forte dei Marmi ist der Inbegriff des Dolce Vita, gepaart mit einem für Italien eher untypischen Understatement. Wenn man nicht im Bagno ist, bewegt man sich mit dem Fahrrad fort, spielt Tennis, reitet aus oder widmet sich den schönen Künsten.

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