Typisch! Kurs Wattenmeer

Sönke Lüneburg kennt nur zwei Jahreszeiten: den Winter und die Segelsaison. Sobald es Frühling wird, zieht es ihn raus auf die Nordsee. Die Hallig-Welt und das Wattenmeer sind sein Zuhause. Sönke Lüneburg ist mit Leib und Seele Skipper. Wenn die Segelsaison beginnt, geht es für den alten Zweimaster 'Amazone' auf den ersten Törn. Und das bei jedem Wetter. Der Skipper möchte das ursprüngliche Segeln bewahren und weitergeben. Von März bis Oktober segelt er mit Schulklassen, Vereinen oder Jugendgruppen auf der Nordsee. Wie sehr man beim Segeln den Launen der Natur ausgesetzt ist, erleben Sönke Lüneburgs Gäste gleich auf der ersten Fahrt im Jahr. Auf dem Weg von Hamburg über Glückstadt raus auf die Nordsee machen Seegang und starke Windböen der Crew schwer zu schaffen. Aber der sturmerprobte Seemann lässt sich auch durch starken Wellengang nicht von seinem Kurs abbringen. Es wird weitergesegelt bis zur Grenze der Manövrierfähigkeit, schließlich will die Crew in fünf Tagen in Husum sein. Die Hälfte der Besatzung ist allerdings seekrank. Vor zehn Jahren hat Sönke Lüneburg sich seinen Lebenstraum erfüllt. Die 'Amazone' gehört zu einer Schiffsart, die ausgestorben wäre, wenn es nicht ein paar 'Verrückte' gegeben hätte, die sich mit Liebe diesem alten Kulturgut gewidmet hätten. Sie ist eines der wenigen Segelschiffe, das so flach ist, dass es problemlos im flachen Gewässer der Halligen segeln kann, ohne auf Grund zu laufen. Alles ist wie früher: die alten Maschinen, die Handarbeit, das gemeinsame Tauziehen und das Zusammenleben auf engstem Raum. Echte Segler wie Sönke Lüneburg brauchen nicht viel Platz und keinen Luxus, ein Seesack mit Klamotten und eine kleine Koje reichen.