Typisch! Herr Apel und die Bahnradfahrer

Typisch! Herr Apel und die Bahnradfahrer

Jürgen Apel ist 'Mr. Radrennbahn Hannover'. Alle in der Rennszene nennen ihn so, ohne ihn würde die historische Holzbahn schon lange nicht mehr genutzt. So aber betreibt Apel die älteste befahrene Freiluft-Holzbahn der Welt. Mittlerweile ist sie ziemlich altersschwach, doch Jürgen Apel kämpft täglich um sie. Der 76-Jährige ist Schatzmeister des Vereins und Bahnwart in Personalunion. In seiner Jugend ist Jürgen Apel selber Straßenrennen gefahren, später auch als Amateur. Mit der Rente kam die Zeit, dass er sich um die Bahn kümmern kann. Jürgen Apel kommt morgens um 9.00 Uhr, zieht sich seine blaue Latzhose an und dann werkelt er - oft bis in den Abend. Sein Schmuckstück lässt ihm keine Ruhe. Es ist ein handwerkliches Meisterwerk aus einzelnen Latten. Der Unterbau besteht aus Weichholz, die Fahrfläche aus speziellen Harthölzern. Und ständig müssen Planken erneuert werden. Bei jedem Gang über die Anlage entdeckt Jürgen Apel neue Schwachstellen. Er sägt und schraubt gegen den Verfall. Obendrein schrubbt er die Sitzplätze und mäht den Rasen. Ein Fulltimejob und das mit 76 Jahren. Besonders stressig ist es für ihn im Frühsommer. Dann muss Herr Apel die Anlage für die Rennsaison fit machen. Dienstagsabends ist 'Jedermann-Fahren'. Dann dürfen sich Anfänger auf die Bahn wagen. Jeden Mittwoch fahren die Profis ihre Trainingsrennen und an zwei Wochenenden im Jahr geht's um den Derny Deutschland Cup. Die Events organisiert natürlich Herr Apel, wer sonst. Und seine Frau schmeißt den Kuchenstand und verkauft Grillwürste. Das Porträt aus der Reihe 'Typisch' begleitet den rüstigen Rentner durch den Sommer auf der ältesten Freiluft-Holzbahn der Welt.

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