Tsotsi - Ein Junge aus dem Getto

Tsotsi - Ein Junge aus dem Getto

KrimidramaUSA / GB / ZA  

In Südafrika ist Tsotsi ist ein Slang-Ausdruck für schwarze Gangster. Der verwaiste 19-Jährige (Presley Chweneyagae), der nur unter diesem Spitznamen bekannt ist, wird in den Slums von Soweto gefürchtet. Zu seiner kleinen Bande, welche die reichen Viertel von Johannesburg plündert, gehören der gescheiterte Lehrer Boston (Mothusi Magano), der kaltblütige Killer Butcher (Zenzo Ngqobe) und der einfältige Aap (Kenneth Nkosi). Boston, dem Tsotsis wachsende Skrupellosigkeit missfällt, fühlt dem Anführer auf den Zahn. Tsotsi will aber nicht mit seiner Vergangenheit konfrontiert werden, bestraft Boston brutal und flieht in die Nacht hinaus. In einem Wohnviertel sieht der Gangster eine junge Schwarze, die gerade aus ihrem BMW steigt. Er schiesst sie nieder und braust mit dem BMW davon. Erst später erkennt Tsotsi, dass auf dem Rücksitz ein dreimonatiges Baby liegt, und verursacht prompt einen Unfall. Als er erkennt, dass der schreiende Säugling sich bei seinem Anblick beruhigt, bringt Tsotsi es nicht über sich, das Baby seinem Schicksal zu überlassen. Er nimmt das Kind mit und versteckt es in seiner Hütte. Doch bald wird Tsotsi klar, dass er das Baby nicht ernähren kann. Er zwingt Miriam (Terry Pheto), eine verwitwete junge Mutter aus der Nachbarschaft, das Baby zu stillen. Als sie ihren ersten Schrecken überwunden hat, erkennt Miriam, dass Tsotsi selbst nur ein gewalttätiges Kind ist. Sein Versuch, ein erwachsener und verantwortungsbewusster Mensch zu werden, droht jedoch an seinen Pflichten gegenüber der Bande zu scheitern. Der südafrikanische Dramatiker Athol Fugard, 1932 als Sohn eines afrikaans-englischen Paars geboren, fing in den 1950er-Jahren an, sich gegen die Apartheid zu engagieren. In Theaterstücken wie The Blood Knot und Boesman and Lena thematisierte er die Ungerechtigkeit der Rassentrennung. In den frühen 1960er-Jahren verfasste er auch seinen einzigen Roman, Tsotsi, den er als inneren Monolog eines jugendlichen Gangsters schrieb. Das Buch erschien erst 1980, als Fugard bereits ein weltberühmter Theaterautor war.

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