Trümmerkinder

Trümmerkinder

In der Trümmerzeit sind sie groß geworden, diese Zeit prägte sie - ein Leben lang. Eine halbe Million Kinder erlebte in Berlin das Ende des Zweiten Weltkrieges. Frieden war für viele eine neue Erfahrung, kannten sie doch nichts anderes als den Krieg. Und die Nachkriegszeit war entbehrungsreich. Es fehlte an allem. Die Trümmerkinder waren am schlimmsten betroffen von Hunger und Krankheiten, von Wohnungsnot und Kälte. Alles musste organisiert werden. Die Trümmerkinder streunten herum, die Ruinen waren ihre Spielplätze. In den Schulen mangelte es an Lehrkräften und Unterrichtsmaterial. Mit der Berlin-Blockade erfolgte die politische Spaltung der Stadt in Ost und West. Das spürten auch die Kinder und Jugendlichen.

Im Film erinnern sich Zeitzeugen an ihre Kindheit. Sie erzählen, wie sie die ersten Nachkriegsjahre in Berlin erlebt haben. Bernd Thalheim, damals acht Jahre alt, erinnert sich heute noch mit Schrecken an die vielen Leichen, die nach den letzten schweren Kämpfen auf den Straßen herumlagen. Erika Schallerts erstes Schuljahr fand im Schichtunterricht statt. Es gab zu wenig Lehrer, die keine Nazis waren. Jörg Sonnabend war zwölf, als sein Vater aus britischer Gefangenschaft heimkehrte. Drei Jahre hatte er ihn nicht gesehen - die Wiedersehensfreude hielt sich in Grenzen. Wolfgang Kohlhaase war vierzehn. Er sog das Neue, das nun auf ihn einströmte, wie ein Schwamm auf: Filme, die von einer anderen Welt erzählten, Literatur, von der er nie gehört hatte und Berichte von Menschen, die aus dem Konzentrationslager kamen.

Vieles haben die einstigen Trümmerkinder lange Zeit verdrängt. Erst jetzt im Alter können und wollen sie darüber sprechen.

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