Traumberuf Schäfer

Traumberuf Schäfer

Beruf und Bildung 

Seit etwa 7000 Jahren ziehen Schäfer mit ihren Herden hoch zu den Gipfeln der Pyrenäen. Wie sie die Tiere führen und wohlbehalten über den Sommer bringen, bekamen die meisten von ihren Vätern beigebracht. Der Schäferberuf wurde von einer Generation an die nächste weitergegeben. Mit dem Niedergang der traditionellen Landwirtschaft im 20. Jahrhundert ist das Wissen der Schäfer mehr und mehr verschwunden. Fast schien es, ihr Beruf würde aussterben. Doch seit einigen Jahren kommen wieder junge Männer und Frauen in die Pyrenäen, viele aus großen Städten und der Hektik und moderner Zivilisation überdrüssig, um an der Seite erfahrener Schäfer die Kunst des Herdenführens zu erlernen. 'Länder-Menschen-Abenteuer' zeigt den 24-jährigen Yann Amouret, seinen Lehrmeister und ihre Herde einen Sommer lang.
Ein Schäfer hat viele Berufe: Er muss ein Regiment führen können, Krankheiten und Verletzungen heilen, Kräuter und Pflanzen identifizieren und das Wesen seiner Tiere verstehen. Ein halbes Jahr ist er der einzige Mensch in der Nähe der Herde. Solange die Schafe über die Wiesen ziehen und sich Winterspeck anfressen, ist er ihr Beschützer und Führer, verantwortlich für das Wohlergehen jedes einzelnen Tieres. Das sind meist weit über 1000 Stück, und kein einziges sollte dem Hirten verloren gehen. Der Beruf des Schäfers ist nicht nur technisch, sondern auch körperlich anspruchsvoll. Die Männer müssen täglich 15 Stunden arbeiten und ihren Tieren auf steilen Hängen folgen können - in tiefster Abgeschiedenheit. Weil nicht jeder für den Beruf geeignet ist, wählen die Schäfer streng aus, wen sie in ihre Mitte aufnehmen. In diesem Jahr haben sich 180 Kandidaten beworben. Nur zehn wurden schließlich zur Ausbildung zugelassen. Yann Amouret gehört dazu, und in den nächsten Monaten wird er beweisen müssen, dass er die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllen kann.

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