Trachten, Tradition und Trump

Trachten, Tradition und Trump

In den USA spielt die deutsche Sprache keine Rolle, denkt man. Doch neue Statistiken belegen: In vielen US-Staaten steht Deutsch nach Englisch und Spanisch an dritter Stelle. Über 45 Millionen US-Bürger gaben in der 2015 durchgeführten American Community Survey "German" als ihre Hauptabstammung an. Damit sind die Deutschamerikaner die größte ethnische Bevölkerungsgruppe in den Vereinigten Staaten. Noch verblüffender ist, dass offenbar eine weitaus größere Zahl von US-Bürgern als bisher angenommen tatsächlich noch Deutsch spricht. Zum Beispiel in Texas. In den von deutschen Auswanderern gegründeten Orten New Braunfels oder Fredericksburg, auch "Fritztown" genannt, steht die "Vereinskirche" am Marktplatz, das Restaurant "Lindenbaum" ist gleich gegenüber dem Biergarten. Mitten in dem vielleicht amerikanischsten US-Bundesstaat gibt man sich hier deutscher als mancher Deutsche. "Texanische Gastfreundschaft, deutsche Kultur", so lautet auch das Motto des alljährlich in New Braunfels stattfindenden Oktober-Wurstfestes. Immer mit dabei ist die Familie Dirks. Sie ist erst vor zwölf Jahren aus Elmshorn hierher ausgewandert und betreibt im Ort die deutsche Kneipe "Das Friesenhaus". Hier gibt es das Bier noch nach dem deutschen Reinheitsgebot, und es wird noch "dutch gesnackt", also deutsch gesprochen, in einem ganz eigenen deutsch-texanischem Dialekt. Auch die Vorfahren von Präsident Trump kommen aus Deutschland. Vielleicht hat das dazu geführt, dass man hier im "deutschen" Süd-Texas mit überwiegender Mehrheit Trump gewählt hat. Nach einem Jahr Amtszeit des Präsidenten Trump schaut die "ZDF.reportage" bei seinen "deutschen" Wählern vorbei. Fragt nach, wie es sich so lebt im Süden von Texas, ob sie heute noch mit ihrer Präsidenten-Wahl zufrieden sind und wie sie aus der Ferne auf die alte Heimat Deutschland schauen.

Bewertung

0,0   0 Stimmen