Tolstoi

Tolstoi

'Ich denke im Ernst daran, ein Stück für die Leinwand zu schreiben. Es ist ein schreckliches blutiges Thema ... eine Story fürs Kino. Man könnte es nicht als Erzählung oder für die Bühne schreiben. Aber auf der Leinwand wäre es gut. Das könnte eine gewaltige Sache werden', soll Graf Leo Tolstoi in einem Gespräch gesagt haben. Hatte er das wirklich vor? Wie stand der 'Große Alte' zum neuen Medium Film, das Anfang des 20. Jahrhunderts noch in den Kinderschuhen steckte? Und welche Bedeutung hatte der Dichter und Geächtete für die junge Filmindustrie? 'Anna Karenina', 'Die Auferstehung', 'Krieg und Frieden', 'Die Kreutzersonate' - schon vor der Oktoberrevolution wurden Tolstois wichtigste Werke verfilmt. Und bereits 1912 entstand 'Der Weggang des großen Alten' über die letzten Tage im Leben des Dichters. Tolstoi als Kinoereignis: eine Dokumentation über eine unbekannte Facette des großen Schriftstellers. Sie ist auch eine Hommage an die Filmoperateure, die sich damals ins Zeug gelegt haben: Alexander Drankow und Georges Meyer alias Joseph-Louis Mundviller. Ein Russe und ein Franzose, Paparazzi würde man sie heute nennen. Tolstois Gattin Sofia Andrejewna wusste sie gekonnt für ihre PR-Zwecke einzuspannen. Der Film aber beschäftigt sich nicht nur mit der Vergangenheit: Der russische Regiealtmeister Marlen Chuziew gewährt exklusive Einblicke in seinen Film über die Begegnungen zwischen Tschechow und Tolstoi.

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