Tödliches Spiel um die Macht

Tödliches Spiel um die Macht

König Edward II. regierte England an der Wende zum 14. Jahrhundert. Der Sohn eines tatkräftigen Vaters war jedoch alles andere als ein erfolgreicher König. Er wurde abgesetzt und starb überraschend schon kurz darauf. Bereits seine Zeitgenossen waren sich darüber einig, dass Edward II. kein guter König ist - im mittelalterlichen Sinne. Allerdings machten die Zeiten, in denen er auf dem Thron saß, das Regieren auch schwer: Von seinem Vater, dem "Hammer der Schotten", erbte er einen immer wieder aufflammenden Konflikt. Mit dem Adel kämpfte er um die Macht in seinem Reich. Ausgelöst von katastrophalen Regenfällen und kalten Wintern, kam eine Hungersnot übers Land, die in dieser Epoche eines Königtums von Gottes Gnaden auch dem König angelastet werden konnte. Gesetzgeberische Maßnahmen, die Not zu lindern, verschärften sie obendrein. Edward II. verstand es aber auch, sich bei seinesgleichen unbeliebt zu machen. Seine Vorliebe für nicht seinem Stand entsprechende Hobbys wie Schwimmen, Rudern oder Dachdecken machten ihn dem hohen Adel suspekt. In einer höfischen Welt der Eifersüchteleien wirkte seine enge Beziehung zu männlichen Favoriten, die ihn berieten und somit Macht ausübten, wenig professionell. Man warf ihm vor, homosexuell zu sein. Seine Frau, Isabella von Frankreich, beleidigte er schon auf der Hochzeitsfeier - in dieser ehrsüchtigen Zeit ein tödlicher Fehler. Schließlich rüstete Isabella mit fremdem Geld und der Unterstützung ihres Liebhabers ein Invasionsheer aus, das Edwards Herrschaft ein Ende setzte. Seinem Rang entsprechend setzte man ihn in Berkeley Castle fest.

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