Tödliche Tragödie: Die Waco-Belagerung
Alles begann mit einem Bericht über die Branch Davidians, einer obskuren Glaubensgemeinschaft, deren 100 Anhänger sich auf einem Gelände nahe Waco niedergelassen hatten. Das Areal war wie ein kleines Dorf strukturiert, es gab Wohnhäuser, ein Gemeindezentrum und eine Kirche. In dem Bericht kamen die seltsamen Riten der Sekte zur Sprache, insbesondere die Eigenart des selbsternannten Anführers David Koresh, mit mehreren Töchtern seiner Anhänger verheiratet zu sein und die Ehe mit ihnen vollzogen zu haben, während diese noch minderjährig waren. Außerdem machte die Reportage die Polizei darauf aufmerksam, dass die Branch Davidians auf ihrem Gelände unzählige Waffen horteten. Die Ermittlungen ergaben zwar, dass die Handfeuerwaffen legal erworben wurden, doch die Beamten hielten es für möglich, dass Koresh und seine Glaubensbrüder die legalen Handfeuerwaffen zu illegalen Großwaffen umbauen könnten. Mit einem Durchsuchungsbefehl machten sie sich am auf den Weg zum Sekten-Gelände. David Koresh, der geistige Führer, öffnete die Tür und fragte, was die Beamten wollten. In diesem Moment fielen Schüsse, die in einen regelrechten Kugelhagel ausarteten. Zweieinhalb Stunden dauerte das Schießgefecht an. Ein Ausnahmezustand wurde verhängt und das FBI übernahm die Kontrolle über den Einsatz. 50 Tage lang versuchten sie, die Koresh-Anhänger mittels psychologischer Kriegsführung mürbe zu machen. Doch trotz aller Bemühungen, die Sektenanhänger gewaltlos zur Aufgabe zu zwingen, war keine Entspannung der Situation in Sicht. Um einen Massenselbstmord wie in Jonestown zu verhindern, entschloss sich das FBI zu einem Tränengasanschlag. Am Morgen des 19. April stießen Pionierpanzer, bewaffnet mit CS-Gas-Zündern, auf das Gelände vor. Während der Aktion begann das Haupthaus plötzlich zu brennen. Bis heute ist unklar, ob die Davidianer das Feuer selbst gelegt haben oder das FBI die Schuld trägt. 75 Anhänger, unter ihnen auch David Koresh, kamen in den Flammen um. Nur neun überlebten das Inferno. Die Dokumentation'Tödliche Tragödie - Die Waco-Belagerung' wirft einen Blick hinter die damaligen Schlagzeilen, geht Indizien nach, die bisher unveröffentlicht geblieben sind, präsentiert neue Ermittlungsergebnisse und rekonstruiert mit Hilfe von Zeugen, Einsatzbeamten, Angehörigen der Opfer und Überlebenden das unvorstellbare Grauen, das sich zwischen dem 28. Februar und dem 19. April 1993 ereignete.