Tödliche Langeweile

Tödliche Langeweile

Jeder hat schon einmal erlebt, dass die Tage sich gleichen und die Stunden nicht vergehen wollen, entweder weil er nicht genug zu tun hat oder kein Interesse an dem verspürt, was er eigentlich erledigen sollte. Langeweile kann qualvoll sein und man sollte sie nicht verwechseln mit der selbst gewählten, erholsamen Untätigkeit - der Muße. Der kanadische Psychologe John Eastwood definiert Langeweile so: "Langeweile ist der unerfüllte Wunsch nach befriedigender Tätigkeit. Ihr Ursprung liegt in der Unfähigkeit, unsere Aufmerksamkeit erfolgreich auf etwas zu bündeln." Wegen der jederzeit verfügbaren Ablenkung durch Social Media oder Smartphone-Apps scheinen wir die Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit erfolgreich zu bündeln, immer mehr zu verlieren. Wir sind es nicht mehr gewohnt, Langeweile auszuhalten. Millionen Schüler, Studenten und Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich unterfordert, nicht gesehen, nicht wertgeschätzt und leiden unter "Boreout", was so viel bedeutet wie krankhafte Langeweile. Bei monotonen Aufgaben wird das Belohnungszentrum des Gehirns wenig aktiviert, was zu einem Dopaminmangel führen kann. Die Betroffenen sind niedergeschlagen, antriebslos und trotz permanenten Nichtstuns im Dauerstress, denn sie müssen ihre Untätigkeit im schlimmsten Fall vertuschen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, ihren Job zu verlieren.
In der 3sat Wissenschaftsdokumentation "Tödliche Langeweile" beleuchten Wissenschaftler die Ursachen von Langeweile und ihre negativen Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden, aber auch die Chancen, die aus Langeweile erwachsen.

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