Timo Wopp: Auf der Suche nach dem verlorenen Witz

Timo Wopp: Auf der Suche nach dem verlorenen Witz

Timo Wopp, der "Geisterfahrer auf deutschen Kabarett-Autobahnen", macht sich in seinem dritten Abendprogramm auf die Suche nach dem verlorenen Witz.

Denn als die Realität zu ihrer eigenen Satire wurde, ist der Witz abhandengekommen. Was bringt es, Jokes zu reißen wie Wölfe die Schafe im Brandenburger Land, wenn die Trumps dieser Welt sich schon täglich mit Aussagen selbst ad absurdum führen?

Zum Glück hält sich Timo Wopp bei seiner aberwitzigen Analyse sklavisch an sein einziges Credo: #nofilter! Es erlaubt ihm, sehr feinfühlig auf den Gefühlen wirklich aller herumzutrampeln - gerne auch auf seinen eigenen. Denn er ist männlich, weiß, heterosexuell, kurz: aktuell das größte Opfer des öffentlichen Spottes.

Aber er macht es sich nicht in der Rolle eines jammernden Ü-40-Emos bequem. Er trauert nicht seinen verlorengegangenen Privilegien nach. Stattdessen zieht er mannhaft und voll scharfsinniger Selbstironie in den Kampf um seine komödiantische Daseinsberechtigung, sucht gleichermaßen verzweifelt wie erfolglos nach Exit-Optionen und jagt sein Publikum dabei über neue, noch nicht platt getrampelte Comedy-Pfade.

Und bevor er sich schließlich seine kruden Statements selbst um die Ohren haut, lässt der einstige Weltklassejongleur sicherheitshalber auch wieder was durch die Luft fliegen. Warum? Weil er's kann.

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