Tien, mein Papa

Tien, mein Papa

Jolijn ist zehn Jahre alt und eigentlich ein sehr fröhliches Mädchen. Ihr Vater Martinus ist gestorben, als sie noch sehr jung war, so jung, dass sie sich nicht an ihn erinnern kann. Der Bauernhof in der niederländischen Provinz Nordbrabant, auf dem ihr Vater geboren wurde, ist heute ein Campingplatz, wo Jolijn mit ihrer Familie lebt. Der Campingplatz ist nach ihrem Vater benannt "Martinus' Plak". Im Film stellt Jolijn ihre Familie und ihr Zuhause vor: den Campingplatz, die Tiere, ihre drei älteren Schwestern und ihre Mutter. "Eigentlich habe ich alles", sagt sie, "außer meinem Vater". Das macht sie manchmal sehr traurig oder auch wütend. Jolijns größte Sorge ist, dass Martinus, den man kurz "Tien" nannte, in Vergessenheit gerät - gerade jetzt, wo die Mutter wieder heiraten möchte. Ihre großen Schwestern erzählen Geschichten aus der Zeit, als ihr Vater noch lebte, und auch der künftige Stiefvater spürt eine Verbindung zu Tien, mit dem er zu Lebzeiten befreundet war. Jolijn selbst hat nicht viele Erinnerungen an den Vater; er starb mit 48 Jahren, als sie erst zwei war. Diskret ist die Kamera bei den persönlichen Gesprächen in der Patchwork-Familie dabei und zeichnet so ein einfühlsames Porträt des Verstorbenen. Doch neben all den schmerzlichen Momenten zeigt die Dokumentation auch die Lebensfreude und den Zusammenhalt in der Familie. Denn eine Gewissheit gibt es: Wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung.

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