The Walk - Hochseilakt

The Walk - Hochseilakt

Sein ganzes Leben wollte Philippe Petit (Joseph Gordon-Levitt) hoch hinaus - seit er im Paris der Nachkriegszeit den Seiltanz für sich entdeckt hatte. Für diese Leidenschaft hat der Franzose viel riskiert, ein Spaziergang zwischen den Türmen der Notre-Dame endete im Gewahrsam der Polizei. Sämtliche Wagnisse verblassen gegen Philippes neuestes Vorhaben, nachdem ihm ein Zeitungsbericht vom World Trade Center in New York berichtet hat, das sich noch in Bau befindet.

Mit einer kleinen Bande von Komplizen aus seiner Heimat und einheimischen Amerikanern entwirft er ein halsbrecherisches Unterfangen, bei dem eine Festnahme längst nicht der schlechteste Ausgang wäre. Er und seine Gehilfen schleichen sich verkleidet auf die Baustelle, bereiten ihren Coup minutiös vor, und am frühen Morgen des 7. August 1974 ist es soweit: Philippe Petit betritt das auf 417 Metern Höhe zwischen den Twin Towers gespannte Drahtseil.

Das Husarenstück des französischen Hochseilartisten Philippe Petit war schon einmal Gegenstand eines verblüffenden Filmes. Nach dem weitgehend dokumentarischen, oscarprämierten «Man on Wire - Der Drahtseilakt», der auch in Deutschschweizer Kinos und im Schweizer Fernsehen zu sehen war, inszeniert «Forrest Gump»-Regisseur Robert Zemeckis nun den grossen Coup als mitreissend nacherzählten Spielfilm, der mit seiner Bande von Komplizen und den akribischen Vorbereitungen an einen Ganovenfilm erinnert.

Herzstück des Filmes ist der 17-minütige Seiltanz zwischen den Zwillingstürmen, der in der Kinoaufführung des 3D-Filmes und vor allem im Imax-Format ein Erlebnis war, wovon aber auch am heimischen Bildschirm genügend übrig geblieben ist. Der Filmkritiker der «Aargauer Zeitung» zeigt sich hingerissen: «Wenn es über einen Film heisst, er sei 'atemberaubend' oder 'schwindelerregend', ist das normalerweise metaphorisch gemeint. Für 'The Walk' gilt das buchstäblich. So ähnlich mögen sich einst die Zuschauer auf den Jahrmärkten und in den Variétés gefühlt haben, wenn ein Zug von der Leinwand auf sie zu brauste. Neue dreidimensionale Erzählformen entwickeln sich aus einem derart rauschhaften Vergnügungspark-Spektakel zwar nicht. Und doch ist es Kino par excellence.»

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