The Airstrip

The Airstrip

'Man stelle sich einen Luftraum vor, in dem eine Bombe abgeworfen wurde, die noch nicht ihren Explosionsort erreicht hat. Sie fliegt auf ihn zu und ist nicht mehr zu stoppen. Die Zeit zwischen dem Abwurf und der Explosion der Bombe ist weder Zukunft - denn die unweigerliche Zerstörung hat ja noch nicht stattgefunden - noch ist sie Vergangenheit, da diese unweigerlich im Begriff ist, zerstört zu werden. Die Flugzeit der Bombe beschreibt so das absolute Nichts, die Stunde Null, bestehend aus all den Möglichkeiten, die es im nächsten Moment nicht mehr gibt. Eine Geschichte also, die aufhören wird, bevor sie angefangen hat, und die hier aus Trotz erzählt wird: eine Architekturreise von Berlin über Arromanches, Rom, Wroclaw, Görlitz, Paris, Bologna, Madrid, Buenos Aires, Atlantida, Montevideo, Mexico City, Brasilia, Tokyo, Saipan, Tinian, Tokyo, San Francisco, Dallas, Binz und Mexico City nach Berlin - ins Bodenlose.' (Heinz Emigholz über seinen Film) Der Film 'The Airstrip' ist der letzte von drei Dokumentarfilmen des Künstlers und Regisseurs Heinz Emigholz über die Ursprünge, das Schicksal, den Triumph und das Zerbrechen der architektonischen Moderne. Zwei Jahrzehnte lang ist er zu den Häusern und Bauwerken namhafter Architekten gereist und hat diese auf kongeniale Weise mit der Kamera eingefangen. 'The Airstrip' ist eine Architektur-Reise über alle Kontinente und durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts, vom skulpturalen Kitsch des wilhelminischen Deutschland bis hin zum Flughafen Saipan, von dem aus 1945 die B-29-Bomber starteten, die die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abwarfen.

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