Thailand - das bedrohte Urlaubsparadies

Thailand - das bedrohte Urlaubsparadies

Feinkörnige Sandstrände, farbenprächtige Unterwasserlandschaften, märchenhafte Inseln, auf denen einst James-Bond-Filme gedreht wurden: Thailand ist das Top-Fernreiseziel im Winter - nicht nur für deutsche Urlauber. 2017 kamen 34 Millionen Besucher. 20 Millionen mehr als noch vor zehn Jahren.

Der Massentourismus hat Folgen - soziale, aber auch ökologische. Fast überall in den Touristenhochburgen werden ungeklärte Abwässer ins Meer geleitet. Plastikmüll landet im Wasser. Dadurch sterben die empfindlichen Korallenriffe vor den Küsten. Auf den Speisekarten der zahllosen Hotels und Restaurants steht vor allem frischer Fisch. Die Folge: Riesige Schleppnetze der Fischtrawler zerstören die Korallenriffe. 77 Prozent der Korallenriffe Thailands sind schwer beschädigt, das ergaben Untersuchungen des international renommierten Meeresökologen Thon Thamrongnawasawa von der Universität Bangkok.

Die Einheimischen in den Touristenhochburgen haben wenig von den Urlaubern. Sie arbeiten zum thailändischen Mindestlohn und werden oft verdrängt von Gastarbeitern aus dem benachbarten Myanmar, die - etwa in der Fischerei - für noch weniger Geld schuften. Und die zahllosen kleinen einheimischen Restaurants haben das Nachsehen, wenn die großen Touristen-Veranstalter ihre Gäste all inclusive zu den Ausflugszielen bringen.

Vor einigen Jahren waren die Autoren Jo Angerer und Johannes Höflich erstmals in Thailand, drehten betörend schöne Aufnahmen der an vielen Stellen noch intakten Unterwasserwelt. Jetzt reisen sie erneut in das Land, zeigen die Folgen des schrankenlosen Tourismus - über wie unter Wasser.

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