Terror im Kiez
Christiane S. ist eine mutige Frau. Im September 2011 wollen drei junge NPD-Aktivisten Parteiwerbung in ihren Briefkasten werfen. Die Mutter von zwei Töchtern verwahrt sich gegen die braune Post und wird prompt von Rechtsextremisten bedroht. In den folgenden Monaten werden der Familie S. mehrfach die Scheiben eingeworfen, die Haustür beschädigt, einmal sogar der Briefkasten gesprengt. Ihr Haus in Berlin-Britz steht zwischenzeitlich unter Polizeischutz. Die Familie S. ist nicht das einzige Opfer. In vielen Fällen hinterlassen die Täter Hakenkreuz- und SS-Schmierereien. Zudem sprühen sie immer wieder das Signet „NW-Berlin.net“. „NW-Berlin“ - das ist nicht nur die Internetseite des so genannten Nationalen Widerstands Berlin. Unter der Bezeichnung firmiert auch ein Aktionsbündnis gewaltbereiter Neonazis mit Querverbindungen zur NPD. Zunächst waren die Aktivitäten von „NW-Berlin“ auf das Stadtgebiet der Bundeshauptstadt beschränkt, mittlerweile aber mehren sich die Anzeichen, dass die Gruppe auch in Brandenburg Anhänger rekrutiert und im Berliner Umland aktiv wird. Jo Goll und Torsten Mandalka begleiten die Familie S. in der schwierigen Zeit des rechten Terrors. Sie beobachten, wie Christiane S. mit Mut und Zivilcourage die Angst überwindet. Und wie am Ende auch die Nachbarschaft Gesicht zeigt gegen Rechtsextremismus und Gewalt. Die rbb-Reporter begegnen auch jenen Neonazis, die mutmaßlich hinter dem Label „NW-Berlin“ stehen, fragen nach Strukturen und Hintergründen. Wie kann es sein, dass einige wenige rechtsextreme Gewalttäter über Monate hinweg ungehindert nächtlichen Schrecken verbreiten? Jo Goll und Torsten Mandalka verfolgen die Spur des rechten Terrors und stoßen dabei auch immer wieder auf die NPD.