Szenen der Wildschweinjagd

Szenen der Wildschweinjagd

DokumentationF / B  

Eine Wildschweinjagd, das Know-how eines Präparators und eine originalgetreue Nachbildung einer chronofotografischen Flinte sind Ausgangs- und Anknüpfungspunkte dieser sehr persönlichen Reise. Die zuletzt genannte Apparatur in Gestalt eines Gewehrs wurde von dem Filmpionier Jules-Etienne Marey Ende des 19. Jahrhunderts erfunden, um die einzelnen Bewegungsphasen von Tieren auf der Jagd zu beobachten. Die Wildschweinjagd ist in dem vorliegenden Dokumentarfilm die Matrix eines Rituals, bei dem die Tiere in den Rang einer archaischen Gestalt erhoben werden, die im Film immer wiederkehrt. 'Szenen der Wildschweinjagd' ist Pazienzas Trauerritus für seinen Vater, der allgegenwärtig ist, bis zu jenem verblüffenden Augenblick, in dem der Filmemacher ihm die Hand auf die Lippen legt. Tot und lebendig, verschmelzen die Gesichter zu einer Ikone. '[...] Eine Meditation über die Trauer, über den Tod der Meinen [...] Eine Meditation über die mir innewohnenden Bilder und über die, denen ich gern entkommen würde [...] Eine innere Stimme hinterfragt die Bestürzung, die die Bilder aus der Nähe und aus der Ferne auslösen. Es gibt Bilder 'zum Verlassen' und Bilder 'zum Erfinden', zum Wiedererlangen einer verlorenen Schönheit. Der Film ist keine Nostalgieübung, sondern ein Abstecher in die Welt, wo sich alles auflöst.' (Claudio Pazienza, März 2007)

Bewertung

0,0   0 Stimmen