SWR Kultur Doku

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Eine unvollendete Tonarbeit mitten im Raum, lehmige Fingerabdrücke auf dem Telefonhörer, ein Strohhut und eine offene Flasche Champagner. Es ist, als wäre Jacqueline Diffring gerade erst aus ihrem Atelier gegangen. Doch sie starb 2020 mit 100 Jahren. In der Rekonstruktion ihres Ateliers im Mittelrhein Museum Koblenz nimmt die Journalistin Anika Keil die Spur der toten Künstlerin auf. 1920 in Koblenz geboren, musste sie als Tochter eines Juden vor den Nazis fliehen. Anika Keil ist berührt von den kraftvollen abstrakten Skulpturen und will wissen, wer diese Künstlerin war, eine Schülerin des berühmten britischen Bildhauers Henry Moore, die selbst weitgehend unbekannt blieb. Ihre Recherche führt die Journalistin zunächst nach Südfrankreich, an den Ursprungsort ihres Ateliers. Doch warum scheiterte Diffrings Versuch, in den 1950er Jahren in Koblenz wieder Fuß zu fassen? Hier führt die Spur ihres Lebenswegs in dunkle deutsche Nachkriegsgeschichte.

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