Supermütter der Meere

Supermütter der Meere

Trotz zahlreicher Schutzmaßnahmen gelten die australischen Seelöwen als vom Aussterben bedroht. Inzwischen zählt man nur noch 12.000 Exemplare dieser Robbenart. Man weiß nur wenig über ihr soziales Verhalten und ihre Nahrungsgewohnheiten. Der Meeresbiologe Simon Goldsworthy und sein Team wollen auf dem Dangerous Reef vor der Südküste Australiens das Leben der einzigartigen Meeressäuger erforschen. Vor allem der Umgang mit ihrem Nachwuchs macht die australischen Seelöwenweibchen zu besonderen Tieren. Rund ein Jahr widmen sie sich intensiv der Aufzucht, ernähren und beschützen ihre Jungen - länger als jede andere Robbenart. Trotz dieser beispiellosen Mutterliebe schrumpft die Population. Was sind die Gründe dafür? In der Vergangenheit wurde Jagd auf Fleisch und Fell der Tiere gemacht. Inzwischen stehen sie unter Naturschutz. Andere Robbenkolonien haben sich durch die Schutzmaßnahmen erholt, doch bei den australischen Seelöwen ist das Gegenteil der Fall. Simon Goldsworthy stellt fest, dass australische Seelöwenweibchen erst deutlich später und auch weniger Junge als ihre Artgenossen bekommen. Das ist vielleicht eine Erklärung für die Hingabe bei der Aufzucht des Nachwuchses, kann aber nicht der einzige Grund für das Aussterben der Tierart sein. Beeindruckende Unterwasseraufnahmen geben Einblick in das Leben der Seerobbenkolonie und zeigen die Gefahr, der sich die Weibchen aussetzen, sobald sie zur Futtersuche aufbrechen. Weiße Haie machen bevorzugt Jagd auf die Seelöwenmütter. Damit ist der an Land zurückgebliebene Nachwuchs dem Hungertod ausgeliefert. Simon Goldsworthy hofft, durch die Entschlüsselung der Lebens- und Ernährungsweisen und der Art, wie das Verhalten von den Müttern an die nächste Generation weitergegeben wird, herauszufinden, was für die Rettung der Spezies getan werden kann.

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