Stress im Kiez

Stress im Kiez

Vor allem, wenn es dunkel wird, fängt das Kottbusser Tor an zu leben. Junge, arabische Männer stehen zusammen oder laufen hin und her. Sie beobachten, wer ein gutes Opfer sein könnte. Ihre Masche: das Antanzen zu zweit oder in der Gruppe. Und schon ist das Handy oder die Brieftasche weg. Wer sich wehrt, wird brutal zusammengeschlagen. Auch junge Frauen haben sie im Visier. Eine Touristin wurde begrapscht, bestohlen und fast ausgezogen. Ein türkischer Café-Betreiber schritt ein. Mit Pfefferspray und Knüppel vertrieb er die Männer. Die türkische Community wohnt schon lange rund um das Kottbusser Tor. Das Viertel ist zu einem Touristenmagnet geworden. Aus Migranten sind erfolgreiche Restaurant- und Barbesitzer geworden. Sie haben es geschafft, zahlen Steuern, schicken ihre Kinder auf gute Schulen. Ihr Geschäft wollen sie sich nicht mehr kaputtmachen lassen. Sie wenden sich hilfesuchend an die Polizei. Die greift zwar ein und nimmt die Diebe fest. Am nächsten Tag sind die Festgenommen aber meist wieder am Kotti. Bis es zu einer Anklage kommt, vergeht zu viel Zeit. Die türkischen Gastronomen fühlen sich alleingelassen. Sie bezahlen Türsteher, auch über private Sicherheitsdienste wird nachgedacht. Ein Kampf zwischen etablierten Migranten und kriminellen Ausländern.

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