Streit um die Kölner Moschee

Streit um die Kölner Moschee

Seit 13 Jahren ist Josef Wirges Bezirksbürgermeister im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. Hier ist er aufgewachsen, für das 'Veedel' schlägt sein Herz. Kölner und Zuwanderer leben hier seit Jahrzehnten friedlich nebeneinander. Aber seit dem Bau der Moschee tobt in dem Stadtteil ein regelrechter Kulturkampf. Alteingesessene Ehrenfelder sehen in dem repräsentativen islamischen Bau ein türkisches Machtsymbol und haben Angst, dass ihnen ihr vertrautes 'Veedel' fremd wird. Die als rechtsextrem eingestufte Gruppe 'Pro Köln' nutzt den Streit für ihre politischen Ziele. Josef Wirges war von Beginn an ein überzeugter Befürworter der Moschee, für ihn ein Zeichen für Religionsfreiheit und Toleranz. 'Ich habe Briefe bekommen, in denen ich als Nazi und Vaterlandsverräter beschimpft werde', erzählt der 58-Jährige mit Blick auf dicke Aktenordner. Und je länger die Auseinandersetzungen dauern, desto nachdenklicher wird er: '30 Jahre lang haben wir keine vernünftige Integrationspolitik betrieben.' Wird es ihm gelingen, die Alteingesessenen für die Moschee zu gewinnen? Und kann er die türkische Gemeinde bewegen, sich mehr der deutschen Gesellschaft zu öffnen?

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