Strangers

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in eine polnischen Provinzstadt arbeitet die junge Ewa für wenig Geld in einer Tankstelle. Als sie nach einer kurzen Affäre ungewollt schwanger wird, entschließt sie sich zur Abtreibung. Ihren Eltern erzählt sie zunächst nichts, obwohl sie noch zuhause wohnt. Auf dem Weg zur Abtreibungsklinik wird Ewa das Geld für den Eingriff gestohlen. Da aber die Ärzte nicht mit sich handeln lassen, bleibt Ewa ratlos zurück. Zufällig bekommt sie in der Klinik ein Gespräch mit, das sich um das Hörvermögen ungeborener Kinder dreht. Von dieser Vorstellung fasziniert, beschließt Ewa, dem Kind eine Chance zu geben. Sie beginnt mit dem Ungeborenen zu sprechen, ihm vom Leben zu erzählen: Von ihrem an Alzheimer erkrankten Vater, der nur noch in der Erinnerung an die klassische Musik lebt, und von ihrer zutiefst verbitterten Mutter, von den Farben der Natur, ihren Freunden und ihrem Kummer. Durch die merkwürdigen Selbstgespräche verändern sich ihre persönlichen Beziehungen, vor allem aber ihr Verhältnis zu sich selbst. In Michal, just jenem Kleinkriminellen, der ihr das Geld für die Abtreibung gestohlen hatte, glaubt sie einen neuen Vater für ihr Kind gefunden zu haben. Als ihre Freundin Ivanka, eine Ärztin, andeutet, dass mit dem Ungeborenen etwas nicht in Ordnung sein könnte, beginnt Ewa um ihr Kind zu kämpfen. 'Ono - Ich und es', der zweite Film der polnischen Regisseurin Malgorzata Szumowska nach dem Drogenkurier-Drama 'Maria voll der Gnade', ist die Geschichte eines Reifeprozesses. Die Inszenierung setzt dabei weniger auf eine psychologische Ausarbeitung der Konflikte als auf impressionistische Momente, die Einblick in das Seelenleben der Protagonistin geben und in der Erzählhaltung Ewas Reden mit dem ungeborenen Kind widerspiegeln. Mit seinem elliptischen Handlungsverlauf und den poetischen Bildern bewegt sich der Film weit ab vom psychologisch motivierten, realistischen Erzählen, das für Stoffe dieser Art fast immer gewählt wird.

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