Strahlendes Erbe

Strahlendes Erbe

In den letzten 60 Jahren haben sich rund um die Welt mehr als 350 000 Tonnen hochradioaktive Abfälle angesammelt. Sie müssen für Tausende von Jahren für Mensch und Umwelt unschädlich an einem sicheren Ort endgelagert werden. Doch ein Endlager existiert bis heute nicht, Atomkraftwerke werden weiter gebaut, und die Produktion von atomarem Restmüll wird ununterbrochen fortgesetzt.

Der in der Schweiz lebende Nuklearphysiker und international renommierte Endlagerexperte Charles McCombie gibt dem Filmemacher Edgar Hagen Einblick in sein hartnäckiges Ringen, den dereinst sichersten Ort der Erde zu finden. Seine weltweite Suche nach einem Endlager führt ihn an die unterschiedlichsten Orte: In Schweizer Felsgrotten, ins dicht besiedelte Zürcher Weinland, in die chinesische Wüste Gobi und zum heiligen Berg in einem US-Indianerreservat.

Gezeigt wird auch ein umstrittenes und inzwischen verworfenes Projekt, das vorsah, in einer australischen Steppe hochradioaktiven Atommüll aus der ganzen Welt, auch aus der Schweiz, zu vergraben. Der Film dokumentiert die geheime Ankunft eines Atommüllfrachters in Japan und blickt in eine schwedische Gemeinde, die sich aus Überzeugung für ein Endlager auf ihrem Gebiet entschieden hat.

Bei einer Gemeindeversammlung auf dem Bözberg im Kanton Aargau dagegen treten Zweifel und Ängste der Bevölkerung zu Tage. Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle bringt fixe Weltbilder ins Wanken, führt an die Grenzen der Wissenschaft und dessen, was sich gesellschaftlich verantworten lässt. Eine schnelle Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht, auch nicht, wenn die Nagra nun, wie sie vor Kurzem bekanntgegeben hat, ihre Abklärungen auf bloss noch zwei Schweizer Standorte fokussieren möchte.

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