Stettin

Stettin

Nur zehn Kilometer jenseits der deutschen Grenze schaut die polnische Stadt an der Oder auf eine junge Vergangenheit zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Polen zugesprochen und fast die gesamte Bevölkerung ausgetauscht. Aus Stettin wurde Szczecin. Die umgesiedelten Deutschen fühlten sich ihrer Heimat beraubt. Die ebenso umgesiedelten Polen schlugen lange keine Wurzeln, zu unsicher schien die neu festgelegte Grenze. Die Dokumentation erzählt unbekannte Kapitel der einst deutschen und heute polnischen Stadt, und auch, wie sich die heutige Generation um eine gute Zusammenarbeit und die gemeinsame Aufarbeitung der Geschichte bemüht. Der Journalist Andrzej Kotula glaubt, die Szczeciner sind bis heute auf der Suche nach ihrer Identität. Sie kamen 1945 in eine Stadt, deren Geschichte und Infrastruktur sie nicht kannten. Nach der Vertreibung der Deutschen setzte eine Polonisierung ein. In den Jahren der sozialistischen Zeit wurden die deutschen Wurzeln Stettins aus der offiziellen Geschichtsschreibung getilgt. Erst nach der Wende begannen sich gerade junge Polen für diesen Teil der Geschichte ihrer Stadt zu interessieren.

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