Station Agent

Station Agent

TragikomödieUSA  

Finbar McBride will im Leben nichts anderes als seine Ruhe. Die hat er bisher als Angestellter im Hinterzimmer eines verstaubten Ladens für Modelleisenbahnen gefunden. Als der Besitzer und väterliche Freund Henry stirbt und Fin ein Bahnwärterhäuschen in New Jersey, am Rande des Städtchens Newfoundland, vermacht, richtet Fin sich ohne Zögern dort ein. Seine Weltflucht hat einen einfachen Grund: Fin ist kleinwüchsig und hat sein Leben immer schon so organisiert, dass er den Grobheiten und dem Mitleid seiner Mitmenschen - denen er mit abweisender Höflichkeit begegnet - weiträumig ausweicht. Stattdessen konzentriert Fin all seine Leidenschaft auf die Eisenbahn: Stundenlang beobachtet er vorbeiratternde Züge, über die er alles weiß. Paradoxerweise aber wirkt seine Zurückgezogenheit auf seine Umwelt geradezu magnetisch. Nur seine guten Manieren hindern den Misanthrop daran, einem munteren Quälgeist die Tür vor der Nase zuzuschlagen: Der kubanischstämmige Joe aus der benachbarten Imbissbude versucht unermüdlich, mit Fin Kontakt aufzunehmen. Auch die zerstreute Malerin Olivia, die Fin fast mit dem Auto überfährt, kommt mit einer Flasche Whisky zur Wiedergutmachung vorbei. Ganz allmählich wachsen die drei einsamen Seelen zusammen. Auch ein kleines farbiges Mädchen, das ebenfalls vom 'Eisenbahn-Virus' infiziert ist, sowie die schwangere Bibliothekarin Emily freunden sich mit dem Eigenbrötler an. 'Station Agent' ist eine virtuos inszenierte Außenseiterballade, die durch ihre unwiderstehliche Lakonie begeistert - und die bei allem 'Blues' auch humorvoll und anregend ist. Peter Dinklage erschafft einen sympathischen und verschrobenen Charakter, der alles andere als 'langweilig und gewöhnlich ist', wie Fin von sich selbst behauptet.

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