Stammheim - Zeit des Terrors

Stammheim - Zeit des Terrors

rbb Berlin Live-TV rbb Berlin 22.10., 22:35 - 00:15 Uhr
TV-Dokudrama100 Minuten 

Er war eine der aufwändigsten juristischen Aufarbeitungen der Bundesrepublik und hielt die Welt in Atem: Der Stammheim-Prozess gegen die Führung der ersten Generation der RAF, der im Mai 1975 begann. Mit 40.000 Beweismitteln, fast 1.000 geladenen Zeugen, 80 Sachverständigen, 14.000 Seiten Wortprotokoll, 50.000 Blatt Prozessakten und Gesamtkosten in Höhe von 20 Millionen DM war er ein Gerichtsverfahren der Superlative. Angeklagt waren Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl-Raspe und Ulrike Meinhof. Durch den Prozess wurde Stammheim auch zum identitätsstiftenden Ort der RAF. Das Dokudrama rekonstruiert die Lebenswelt der vier RAF-Häftlinge im siebten Stock der JVA Stammheim und zeigt das Geschehen auf der öffentlichen Bühne im benachbarten Gerichtssaal.

Im Mittelpunkt des Dokudramas steht die Perspektive von Horst Bubeck, der als Vollzugsbeamter im Zellentrakt den intensivsten Kontakt zu den Inhaftierten hatte. Das moderne Storytelling wird ergänzt durch den Einzug einer zweiten dramaturgischen Ebene, den Untersuchungsausschuss aus dem Jahr 1977/78, in dem die Ereignisse im Zellentrakt der JVA bis zur "Todesnacht in Stammheim" retrospektiv analysiert wurden. Horst Bubeck spielt auch in diesem Erzählstrang eine wichtige Rolle.

Vom Prozess und vom Untersuchungsausschuss existieren Originalaufnahmen, die in diesem Dokudrama mit Inszenierungen verwoben werden. Die szenischen Teile des Dokudramas, die am Originalschauplatz im siebten Stock der JVA Stammheim gedreht wurden, stützen sich auf Protokolle, Kassiber und die Erinnerungen damals handelnder Personen.

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Bildquellen: SWR/Hendrik Heiden, SWR: Collage Spiegel TV/tricky