Sri Lanka - Gegen das Vergessen

Sri Lanka - Gegen das Vergessen

DokumentationF / IND  

Einige Jahre nach Ende des Bürgerkrieges in Sri Lanka durchreist die Journalistin Vanessa Dougnac den Norden der Insel auf der Suche nach den Spuren dieses vergessenen Krieges. 2008 und 2009 verloren hier Zehntausende Zivilisten ihr Leben, als Regierungstruppen die von der Guerilla-Gruppe Tamil Tigers besetzten Gebiete zurückeroberten.

Diese Toten geistern bis heute durch die Erinnerungen der Überlebenden. Aber in der Version der siegreichen Regierung ist kein Platz für die zivilen Opfer. Für sie gehörten sie alle zum Lager der Aufständischen. Der damalige Präsident Mahinda Rajapaksa rühmte sich sogar damit, als erstes Land einen Krieg gegen den Terror gewonnen zu haben - koste es, was es wolle.

In diesem Film lassen Vanessa Dougnac und Fabrice Launay Zeitzeugen zu Wort kommen, die sich trauen, vor laufender Kamera zu sprechen. Sie sichten die Überreste von Kleidung und Alltagsgegenständen, von denen die paradiesischen Strände nach den wahllosen Bombardements noch heute übersät sind. Claire Braud illustriert in ihren Zeichnungen die überstürzte Flucht von 300.000 Tamilen, die zwischen den zwei kompromisslosen Lagern aufgerieben wurden.

Kann man die Aussöhnungsbemühungen von Sri Lanka ernst nehmen, wenn keine der im Nachhinein von den Vereinten Nationen geforderten Untersuchungen abgeschlossen wurde? Wenn Zeugen, oftmals Frauen, eingeschüchtert, belästigt und verfolgt werden, nur weil sie wissen möchten, was aus ihrem Sohn oder Bruder wurde, nachdem dieser zur Armee gegangen ist? Die tamilische Bevölkerung versucht heute in einem angeblich befriedeten Sri Lanka mit den Singhalesen zusammenzuleben. Doch welchen Preis zahlen sie für diese so wichtige Integration?

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